Die Marne im Ersten Weltkrieg

Die Marne hat zwei bedeutenden Schlachten im großen Krieg ihren Namen verliehen; den Namen eines Gebietes, das anhand der nach wie vor sichtbaren Narben Zeugnis von der unsäglichen Brutalität der Kämpfe ablegt, die sich hier während des gesamten Konflikts von 1914 bis 1918 zugetragen haben.

Symbolische Denkmäler und zahlreiche Soldatenfriedhöfe kennzeichnen diese einstigen Frontlinien. Soldaten aus den verschiedensten Ländern sind hier beigesetzt und die Marne zollt ihnen den nötigen Respekt und liegt mit den insgesamt 164.145 Militärgräbern an der Spitze aller französischen Departements.

Viele Orte sollen entdeckt werden und es ermöglichen, unsere Vergangenheit besser zu verstehen:

  • Mondement, Denkmal für die 1.
  • Schlacht an der Marne, Dormans,
  • Denkmal für die beiden Schlachten an der Marne, 
  • Die Festung Pompelle, historisches Denkmal und Museum mit bedeutenden Sammlungen, 
  • Das Beinhaus von Navarin (Champagne Schlachten), 
  • Die russische Kapelle in Saint-Hilaire-le-Grand, 
  • Das amerikanische Denkmal von Blanc Mont, 
  • Main de Massiges und Anhöhe 191, 
  • Das Interpretationszentrum Suippes "Marne 14-18", 
  • Das Beinhaus Gruerie und das Lager im Moreau Tal (Argonne)

Die Landschaft ist durch eine ausgedehnte zentrale Ebene gekennzeichnet, die im Norden vom Ardennenwald, im Westen von der Pariser Hochebene und im Osten vom Argonne Massiv eingegrenzt wird. Auf dieser leicht hügeligen Ebene stellt sich eigentlich nur ein Hindernis in den Weg, nämlich der "Talweg" des Marne Flusses, und die Wege durch diese Ebene waren stets von besonderer strategischer Bedeutung.

La Marne dans la Grande Guerre

EINE BESONDERE UND ENTSCHEIDENDE FRONT

Im Spätsommer 1914 wird die deutsche Offensive an der Marne jäh gestoppt und die Ebene wird zum Schauplatz der ersten Schlacht an der Marne, vom Moorland bei Saint-Gond bis ins Saulx Tal. Dieser Sieg stellt jedoch nur eine kurze Atempause dar, und die Front verlegt sich in den Norden des Departements. Danach stellt sich ein Waffengleichgewicht ein und die kriegführenden Parteien stehen einander in einem tragischen Stellungskrieg gegenüber. Erstmals in der Geschichte kommt es zur Bildung einer durchgehenden Front, die sich durch das gesamte Departement zieht: vom "Chemin des Dames" bis nach Argonne werden durch die Konfrontationen ganze Landschaften, Bäume und Dörfer zerstört und dem Erdboden gleich gemacht, und es sind zahllose Opfer zu beklagen.

Das gesamte Jahr 1915 ist durch eine Reihe französischer (in der Champagne) und deutscher (im Argonne) Angriffe gekennzeichnet, die zur unwiderruflichen Zerstörung der 5 Dörfer Tahure, Ripont, Hurlus, Perthes-les-Hurlus und Mesnil-les-Hurlus führen. Die Angriffe bringen kaum Erfolg und die vollkommen erschöpften Männer beider Lager versuchen nach und nach ihre jeweiligen Stellungen so gut es geht zu verteidigen.

Fort de la Pompelle - 14/18

UNTERSTÜTZUNG VOM ENDE DER WELT

Ab 1916 kehrt an der Champagne Front eine relative Ruhe ein. Die mit Russland unterzeichneten Abkommen führen zur Entsendung zweier russischer Brigaden in die Champagne. Diese nehmen nach uns nach ihre Stellungen zwischen Suippes und Reims (Ferme de l’Espérance, Fort de la Pompelle, Massiv Saint-Thierry) ein. Im Frühjahr 1917 brechen die Schlachten der Monts de Champagne und Chemin des Dames aus, die Russen nehmen das Dorf Courcy ein, und erneut verschwinden 3 Dörfer der Gegend von der Landkarte: Nauroy, Moronvilliers, Sapigneul und der Weiher von Neuville werden gleichsam dem Erdboden gleich gemacht.

DIE ZWEITE SCHLACHT AN DER MARNE FÜHRT ZUM FRIEDEN

1918 sucht Deutschland die Entscheidung und startet im Frühjahr mehrere Angriffe. Einmal mehr sollten die entscheidenden Ereignisse an der Marne stattfinden. Im Juli starten die Alliierten eine Gegenoffensive, die Deutschen werden zurückgedrängt, und die zweite Schlacht an der Marne läutet den Beginn der Rückeroberung des Territoriums ein. Im Herbst verlagert sich die Front in die Ardennen und am 11. November wird das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet.

Incendie de la Cathédrale de Reims

DIE NACHKRIEGSZEIT

Nach dem Krieg bietet sich den Flüchtlingen ein Bild der Trostlosigkeit, und viele der Heimkehrer erkennen ihre Heimat nicht mehr. Neben den Zerstörungen haben sie mit der noch scharfen Munition im Boden zu kämpfen, die ihn unfruchtbar und gefährlich machen. Das Gebiet an der Marne hat sich durch die Ereignisse zwangsläufig zu einem Ort der Erinnerung entwickelt: die 52 französischen und ausländischen Totenstädte, 8 unwiderruflich verlorene Dörfer, Beinhäuser und Denkmäler von beeindruckender Größe zeugen vom Ausmaß der Katastrophe und vom unsäglichen Leiden unserer Ahnen.

Deshalb ist es auch kein Zufall, dass ausgerechnet im Marne Gebiet die Idee eines nachhaltigen Weltfriedens geboren wurde, der von Léon Bourgeois, Gründer des Völkerbundes und Friedensnobelpreisträger 1920, und eng mit der Marne verbunden, stets gefördert wurde.Und Reims, die Stadt, die ganz besonders unter dem Konflikt gelitten hat, wird zugleich zum Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung und des Friedens zwischen den Völkern.

Auch heute noch unternimmt die Marne alles, um nicht zu vergessen und nichts in Vergessenheit geraten zu lassen, und stützt sich dabei vor allem auf ihr beeindruckendes und einzigartiges Kulturerbe. Entdecken Sie also die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, um unsere Vergangenheit besser zu verstehen.

Besichtigen und verstehen